Von Anfang an dabei


Ein paar Gedanken an die Zukunft…  September 2010,
Ich sitze auf meinem Sofa, idyllisches Vogelgezwitscher dringt durch´s halboffene Fenster, meine alte Hündin liegt entspannt auf ihrem Kuschelplatz und schläft.
Diese Szenerie wird schon bald der Vergangenheit angehören, denn im November wird der neue Welpe das erste Mal seine vier Pfoten über unsere Haustürschwelle setzen, und unser Leben ganz schön durcheinander wirbeln.
Nach über 14 Jahren mit meinen Golden Retrievern weiß ich schon jetzt, was auf uns zukommt. Vorbei ist es mit der Ruhe und Idylle…
Die Nächte, in denen man entspannt im Bett liegt rücken in weite Ferne und man tauscht das kuschelige,warme Bett, gegen die unbequeme Couch. Alle 2 Stunden klingelt der Wecker, man fährt schlaftrunken hoch, tastet sich vorsichtig bis zu dem niedlichen Welpen vor, und weiß genau, es ist bestimmt schon wieder zu spät, weil ein unangenehmer Geruch zu einem vordringt…
Egal, jetzt erstmal nach draußen in die wunderschöne, kalte und mit Sicherheit verregnete Novembernacht, in Jogginghose, T-Shirt und alter Jacke…
Der Welpe freut sich mit Sicherheit, dass es schon wieder hinaus in die aufregende Welt geht…
Kaum draußen angekommen, tobt dieses kleine Knäuel Fell durch die Nacht, springt mit seinen kleinen, matschigen Pfoten an mir hoch und setzt alles daran, dass meine Waschmaschine den endgültigen Kollaps erleidet, weil sie aus dem Dauerbetriebszustand nicht mehr rauskommt. Wie gut,dass Nacht´s um vier Uhr nicht mehr ganz soviele Leute auf der Straße sind, weil die würden sich wundern, warum man in dreckigen und nassen Klamotten geduldig den Welpen auffordert, doch endlich sein Geschäft zu verrichten. Was ja gar nicht mehr nötig ist, weil das schon in der WOHNUNG geschehen ist, denn die Welt draußen ist zum spielen da…
Aber man geht trotzdem schlaftrunken raus, weil man muß das gute Tierchen ja stubenrein bekommen.
Man trage es geduldig zu seinem Löseplatz und, naja dort geschieht nichts, ihr lieben Autoren der klugen Welpenerziehungsbücher… Jedenfalls nichts bei meinen Retrievern. Wir Retriever-Menschen brauchen die nassen und kalten Novembernächte mit unseren Welpen, um uns richtig kennenzulernen. Damit wir diese Racker dann später, viel später, wie wahnsinnig lieben.


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